Home EINFÜHRUNG

EINFÜHRUNG

Aus aktuellem Anlass greifen wir unsere kulturelle Tiefenvermessung Deutschlands auf, die in die Studie „Next Germany“ einfloss: Die Studie eröffnet wertvolle Perspektiven für Deutschlands gesellschaftliche Weiterentwicklung und erscheint heute aktueller denn je.

Heute aktueller denn je: Studie „Next Germany“ zeigt Perspektiven für Deutschland auf

Erstellt wurde die Studie im Jahr 2017 in Kooperation zwischen dem Zukunftsinstitut und uns, dem gemeinnützigen nextpractice-Institut für Komplexität und Wandel gGmbH.

Ballon_Footer

Wie entwickelt sich Deutschland in Zukunft? Die Frage ist nicht nur für das Land selbst, sondern für ganz Europa und die Welt von erheblicher Bedeutung. Deutschland war und ist politischer und wirtschaftlicher Taktgeber der europäischen Entwicklung. Die deutsche Erfolgsgeschichte der Nachkriegszeit fußt auf gesellschaftlichen Mindsets und geteilten Werten, die heute einem Wandel unterliegen. Diesen komplexen Wandel zu verstehen und auf dieser Basis richtige Entscheidungen zu treffen, ist für Politik, Gesellschaft und Wirtschaft heute wichtiger denn je.

Mehr Informationen über die Methodik

 Weiter lesen 

ERKENNTNISSE DER DATENANALYSE

Es ist Zeit zu handeln: Deutschland braucht einen Paradigmenwechsel. In der Arbeitswelt ebenso wie in der Gesellschaft. Die das sagen, sind nicht etwa Politiker – es ist die Mehrheit der Deutschen. Das belegen die Daten des nextpractice Institut für Komplexität und Wandel, dem Partner des Zukunftsinstituts für diese Studie. Seit vielen Jahren und über viele Erhebungen hinweg erkundet nextpractice die „kulturellen Kraftfelder“ in Deutschland, die unser Handeln prägen, und macht sie sichtbar.

Über 2.800 Interviews und rund
35.000 qualitative Einzelaussagen

Mit einer sehr spezifischen Art von Befragung erhebt nextpractice dabei nicht nur die bewussten, rationalen Einstellungen und Meinungen der Menschen, sondern auch „tiefer liegende“ emotionale Resonanzen und handlungsleitende Wertemuster. Heraus kommt damit mehr als nur die Summe vieler persönlicher Meinungen: Die Befragten fungieren stattdessen als so etwas wie „Messinstrumente“ für die Erkundung der unterliegenden Kultur des Gesamtsystems, in diesem Fall der Gesellschaft in Deutschland. Hierfür wurden in einem Zeitraum von elf Jahren 2.850 Tiefeninterviews mit Bürgerinnen und Bürgern zu verschiedenen gesellschaftlichen Fragestellungen computergestützt verarbeitet und in unterschiedlichen Studien zu „Gesamträumen“ mit aggregierten Wertemustern, den sogenannten kulturellen Kraftfeldern, zusammengefasst.

Mehr Informationen über die Datenanalyse

 Weiter lesen 

ERKENNTNISSE DER ZUKUNFTSFORSCHUNG

Wie lassen sich vor dem Hintergrund der gegenwärtigen gesellschaftlichen Spaltung plausible Handlungsoptionen entwickeln? Voraussetzung für das Beantworten dieser Frage ist ein abstraktes – aber umso hilfreicheres – Verständnis davon, was „Gesellschaft“ eigentlich ist. Die Systemtheorie formuliert es so: Gesellschaft ist ein umfassendes, eigendynamisch operierendes, letztlich also fluides System, das sich permanent im „Work in Progress“-Modus befindet. Mit dieser Sicht wird auch klar, was Gesellschaft nicht ist: kein konstruiertes „Ding“, kein stabiler Zustand oder etwas Fixier- oder Formbares.

Es gilt ein neues Weltbild auf neuem Terrain zu entwickeln, anstatt den Kampf der Kulturen auf altbekanntem Boden fortzuführen.

Diese Sicht auf das „unordentliche“ und widersprüchliche Wesen von Gesellschaft ist wichtig, um die Welt im 21. Jahrhundert beobachten und besser verstehen zu können. Nur so kann eine Annäherung an die Fragen gelingen, die im Kontext zunehmender Spaltungs- und Polarisierungstendenzen immer dringlicher werden: Unter welchen Bedingungen und Motivlagen formieren und bewegen sich Kultur- und Wertewelten? Welche Faktoren ebnen den Weg für den Zerfall des gesellschaftlichen Zusammenhalts? Und welche neuen Formen von Teilhabe und Solidarität – welche gemeinsamen Ideen von Zukunft – entwickeln sich und sind in einer „nächsten Gesellschaft“ denkbar und umsetzbar?

Mehr Informationen über die Zukunftsforschung

 Weiter lesen 

ZEIT FÜR VISIONEN

Der heutige Split der Kulturen, zwischen „starken Individuen“ und „starkem Kollektiv“, ist auch – wenn nicht vor allem – ein Kampf um gesellschaftliche Deutungshoheit. Auf der einen Seite steht die „linke“ Erzählung von der offenen, multikulturellen Weltgesellschaft und ihren kreativen Individuen. Auf der anderen Seite die „rechte“ Erzählung vom geschlossenen, „identitären“ Nationalstaat und einer kollektiven Solidarität. Beide Plots scheitern daran, dass sie die Komplexität der heutigen Gesellschaft ausblenden.

Was eine gespaltene Gesellschaft deshalb umso dringlicher braucht, ist eine neue, überzeugende, begeisternde Deutung von Komplexität – jenseits der traditionellen politischen Schemata.

Am Ende entscheidet sich im Kleinen, ob große Herausforderungen gelingen oder scheitern – das gilt auch für eine gespaltene Gesellschaft.

Dann kann die Erkenntnis reifen, dass die Probleme unserer Gesellschaft nicht in kultureller Homogenität oder Inhomogenität begründet sind – und dass auch traditionelle Erwartungen wie eine Steuer- oder Adressierbarkeit „der Gesellschaft“ nicht mehr realistisch sind.

Mehr Informationen über die Visionen

 Weiter lesen